Es war das letzte, von ihm selbst so bezeichnete Drama von Peter Hacks und sein einziges Trauerspiel – »Jona«, entstanden 1986. Nach der Uraufführung 2009 in Wuppertal ist es jetzt zum zweiten Mal inszeniert worden und am kommenden Freitag zum vorerst letzten Mal zu sehen.
Berlin, 06.12.2022.
Nach einer biblischen Geschichte schrieb Peter Hacks Mitte der 1980er Jahre sein Stück »Jona«, ein Drama, ein Trauerspiel mit starken Bezügen zur DDR der späten Honecker-Ära, aber auch mit genauso starken Bezügen zu unserem Hier und Heute, wie Regisseur Jens Mehrle vom TheaterProvinzKosmos meint: »Es handelt von einer Stadt, die ziemliche innen- und außenpolitische Probleme hat, von einem Staat. Und der wird besucht von Jona, dem biblischen Jona, der mit einem Walfisch kommt und diese Stadt prüft, ob sie praktisch noch Existenzberechtigung hat. Und da erlebt er allerhand Sachen, wo der Autor selber sagt: Hier wird so viel gelogen, dass es eigentlich unanständig ist«, sagt der Theatermacher im Gespräch mit dem Dessauer Fernsehen »ran1« und weiter: »Und wir fanden, dass das sehr brisant ist und mit unserer Zeit zu tun hat. Und da haben wir in so einer alten – das Stück ist nicht alt – aber in so einer alten Geschichte einen direkten Bezug.«
Mehrle hat das Stück neu inszeniert. Am Freitag, dem 9. Dezember läuft die vorerst letzte Vorstellung im historischen Hörsaal der ehemaligen ORWO-Filmfabrik, dem heutigen Rathaus Bitterfeld-Wolfen. Mehrles Inszenierung stößt dabei auf überwiegend positive Kritiken, Theaterfreunde sollten sich die bis auf Weiteres letzte Gelegenheit, ein äußerst selten gespieltes und dabei kurzweilig-interessantes Stück zu sehen, nicht entgehen lassen. (bsj)
Letzte Vorstellung:
»Jona« von Peter Hacks, am 9.12., 19 Uhr im Campus Hörsaal Bitterfeld-Wolfen, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Rathauspl. 1
Weitere Informationen und Karten unter theaterprovinzkosmos.jimdofree.com/jona