Ein Stalin-Gedicht von 1952 als poetischer Kommentar zur historischen Lage; seither ist, bis auf die Nelkenrevolution gegen den lusitanischen Popanz, nicht so sehr viel passiert:

Einmal ist viel Mal
(Der Großtyrann und das Gelichter)

Die schönsten Briefe schickte Stalin,
Doch keine Friedenstat empfahl ihn.
Was er nun auch veröffentlicht –
Wer eimal log, dem glaubt man nicht.


Portugal lenkt man diktatorisch.
Westdeutschland ist nur provisorisch;
Und die Regierungsstadt davon?
Wer einmal schwarz, träumt: Lissa-Bonn.

Beamte sind, der Witz wird fällig,
Fest angestellt, doch unanstellig.
Selbst OMGUS weiß sich keinen Rat –
Wer einmal herrscht, bleibt Bureaukrat.

Hundhammer spielt Theaterleiter.
Die heitre Kunst ist nicht mehr heiter.
Als Trost für den, der hierbei weint:
Wer einmal lacht, ist Landesfeind.

Quelle: Der junge Hacks, Band 1 (Gedichte), S. 189; © Eulenspiegel Verlag