Wie gewöhnlich hatte Brecht verabsäumt, sich um die urheberlichen Bewandtnisse des »Held der westlichen Welt« zu kümmern. Der Suhrkampverlag bemerkte, wie weit und wie hoch Brecht sich in das Unternehmen eingelassen hatte, und forderte für das Aufführungsrecht und das Recht an der von ihm vertretenen Laienübersetzung unverschämte 7,5 % der Tantième, welche ja bei den Theatern 10 % der Abendkasse beträgt.

Der erpreßte Brecht mußte sich drein fügen; gerade einmal, daß er für seine Autoren 2,5 % übrig behielt.

Dann fiel ihm ein, Hacks um Lieder zu dem Stück zu bitten. Hacks wandte hieran weitere vier Wochen; Hanns Eisler machte eine sehr schöne Musik zu den Liedern; für die Musik verlangte er 1,5 % der Tantième. Brecht gestand sie ihm zu, und diese 1,5 % gingen Hacks – dafür, daß er die zusätzliche Arbeit gemacht hatte – auch noch verloren. Für ihr Stück, das ein lang gespielter und großer Hauptstadterfolg wurde, sahen Wiede und Hacks ein Prozent, also im Grunde gar nichts.
 

Aus: Was ist das hier?
130 Anekdoten über Peter Hacks und dreizehn anderweitige

von Pasiphae

Eulenspiegel Verlag, Berlin 2003
ISBN 978-3-359-01305-1
Gebunden, 96 Seiten, 9,90 EUR