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Zum Tode von Cox Habbema

Cox Habbema ist am Montag, dem 18.4., in Amsterdam gestorben, still, friedlich und im Alter von 72 Jahren.  Sie hat lange in der DDR gelebt, war Schauspielerin am Deutschen Theater und bei der DEFA, sie war mit Eberhard Esche verheiratet und mit Peter Hacks befreundet. Die Uraufführung seines Stücks „Senecas Tod“ war ihr Regiedebüt am Deutschen Theater. Mitte der 80er Jahre ging sie zurück in die Niederlande und war dort bis 1996 Direktorin des Amsterdamer Stadttheaters Stadsschouwburg. Den Freunden und Kollegen im Osten Deutschlands blieb sie auch nach 1989 treu. Und schließlich kam sie nach Berlin und gründete mit Freunden von der Peter-Hacks-Gesellschaft ein kleines Theater, das ihren Namen trug und fünf Jahre ein schönes Programm machte, für das sie sich sehr engagierte. 

Der Aurora Verlag teilt mit

Bislang erschienen die Beiträge der Hacks-Tagungen jeweils in einem Sammelband; sieben davon liegen bereits vor.
Erscheinungsweise und -termin werden sich ab jetzt ändern. Die Beiträge der achten Hacks-Tagung (»›Mein bester Wurf ist Eva‹ - Geschlechterverhältnisse bei Hacks«) werden im September 2016 in einem neubegründeten »Jahrbuch der Peter-Hacks-Gesellschaft« erscheinen.

HABBEMA im Prenzlauer Berg

Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft
 - Fünf Jahre lang hat, mitten im Prenzlauer Berg, das kleine Theater der Peter-Hacks-Gesellschaft Lesungen, Buchvorstellungen, Vortrags-, Diskussions- und Kleinkunstabende veranstaltet.

Die »Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft« führte den Namen ihrer Intendantin, der Schauspielerin und Regisseurin Cox Habbema. Sie hat früher Hacks gespielt und inszeniert, sie und ihr damaliger Mann, der Schauspieler Eberhard Esche, waren eng mit Hacks befreundet. Cox Habbema unterstützte die Bühne und prägte die Programmgestaltung mit.

Uns erreicht die Nachricht, daß Cox Habbema am 18.4.2016 gestorben ist.

In einigen Zeitungen ist der Nachruf auf Cox mit einem Bild von ihr illustriert, da sitzt sie in einem Sessel, der den Besuchern unseres Theaters bekannt vorkommt. Einer von diesen Sesseln, es waren vier, stand oft auf der Bühne; Vortragende, Gesprächspartner, mancher Schauspieler saßen darin. Und Cox hatte diese Sessel, ebenso wie das Theatergestühl aus blausamtenen Sitzen, durch pfiffig genutzte Beziehungen beschafft. Stühle und Sessel standen einst in der Möwe, dem bekannten DDR-Künstlerclub, später auf einem Speicher, aus dem Cox sie erlöste.
Cox Habbema hat sich den Aufbau und das Programm der „Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft“ zur lustvollen Aufgabe gemacht. Es sollte, fand sie, einen Ort geben, an dem ohne Nostalgie des DDR-Theaters und seiner Mimen, des Dichters Peter Hacks und manches andern Schriftstellers gedacht werden und Bekanntes und Vergessenes zur Aufführung gebracht werden konnte. Ihr Versuch fand viele Freunde und Unterstützer, und alle fanden, dass die Bühne ihren Namen tragen sollte: Habbema. Und ihr ist auch aller Erfolg zu danken: Sie spielte, inszenierte, warb und plante. Auch die dringend erforderlichen materiellen Mittel kamen fast durchweg von ihr. Wegen gesundheitlicher Probleme blieb die ideelle Unterstützung allmählich aus, und schließlich auch die materielle ... Sie war traurig, als nach so ziemlich fünf Jahren Schluss war mit dem heiteren und ernsten Spiel.

Nun sind wir traurig, dass sie nicht mehr unter uns ist, sondern im Schauspielerhimmel, den Eberhard Esche einst in seinen Grabreden tröstlich herbeiphantasiert hatte. Mit Esche war sie verheiratet, als sie noch in der DDR lebte, und hatte mit ihm schöne Erfolge im Film wie auf der Bühne. In den Nachrufen wird davon erzählt, ein jeder erinnert sich an Filme, Stücke, Inszenierungen ... Vor allem durch letztere ist ihr Name auch mit Hacks verbunden, sie führte Regie bei „Senecas Tod“ und „Musen“, und sie spielte im „Jahrmarktsfest zu Plundersweilern“. Ein Blick aus dem Schauspielerhimmel offenbart, dass es nun auf der Erde weder das „Habbema“ noch auch Cox Habbema mehr gibt.
„Freilich, wenn die Sonne fort ist, kommt die Kälte aus dem Wald hervor, so wie, wenn Cox verschwunden ist, die ganze Kälte wieder aus der Welt gekrochen kommt.“ (Peter Hacks, 22.6.1973)

Hacks-Gespräche 10

»Ich hoff, die Menschheit schafft es«
Eine Biografie des Peter Hacks


Jochanan Trilse-Finkelstein, Autor einer neuen Hacks-Biografie, spricht  am 27. April im HABBEMA über seine Arbeit: Was ist von einem neuen Buch über Peter Hacks zu erwarten? Welche Probleme, welche Freuden, Überraschungen, Ärgernisse begegnen einem erfahrenen Biografen und Breslauer beim Schreiben einer Werk- und Lebensbeschreibung des deutschen und DDR-Dichters Peter Hacks? Wie ist der Stand der Arbeit derzeit, welche Schwierigkeiten sind noch zu überwinden? Und inwieweit und inwiefern unterscheidet sich das neue, geplante und gerade im Entstehen begriffene Buch aus der Feder von Trilse-Finkelstein von seinem 1980 erschienenen Band »Das Werk des Peter Hacks«?

»Der Maler des Königs« am Meininger Theater - Pressestimmen

Am 11. Dezember 2010 feierte Peter Hacks' Stück »Der Maler des Königs« am Meiniger Theater (Kammerspiele) Premiere. Die 1991 entstandene Parabel auf Untergangs- und Wendezeiten kam nun in den Kammerspielen zur Uraufführung. In ihr thematisiert der 1955 in die DDR eingereiste Autor das Zusammenwirken von Kunst, Politik und Gesellschaft. Regie führt Christian Martin Claas.

Erste Pressestimmen zur Aufführung »Der Maler des König«:


Interview mit dem Regisseur Christian Claas (Main Echo, 06.01.2011)

Vortrag von Dietmar Dath auf der Hacks-Tagung 2010

»Growing Nervous: Lord Byrons antiromantische Romantik«?
Videomitschnitte vom Vortrag und anschließender Diskussion